05.12.2025

Klimaforschung im Klassenzimmer: Bodensensoren machen Boden erlebbar

Mehrere Geopark-Schulen im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb wurden im Sommer mit modernen Bodensensoren ausgestattet, die Klimaforschung für Schülerinnen und Schüler unmittelbar erfahrbar machen sollen – direkt im Schulgarten. Die Sensoren erfassen Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Bodenfeuchte sowie die Bodentemperatur in 10 und 40 Zentimetern Tiefe. Die Daten laufen in einer Open-Source-Software zusammen, mit der sich plattformübergreifend Metriken und Daten aus Anwendungen analysieren lassen. 

Ein anschauliches Beispiel für die bisherige Erkenntnis aus der Nutzung der Sensoren liefert das Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen. Auch wenn die Bodensensor-Anzeige noch nicht in das Schulnetz oder auf die Homepage integriert sei, nutzt Lehrer Matthias Friederichs die neuen Möglichkeiten bereits intensiv in seinem Geographie-Leistungskurs: „Ich habe die Daten in den Unterricht eingebaut und verwendet. Aus den Messreihen der Bodensensoren haben wir klimageographische Bezüge abgeleitet.“

Besonders aufschlussreich sei der Zeitraum über die Sommerferien gewesen. „Wir haben gesehen, dass trotz einiger Niederschlagsperioden das Wasser oft nur in die obersten Zentimeter des Bodens versickert. In 40 Zentimetern Tiefe blieb der Boden sehr trocken – genau das hatten wir zuvor schon bei Bodenuntersuchungen im Profil festgestellt. Die Sensoren liefern Datenreihen, die über eine reine Momentaufnahme beim Ziehen eines Bodenprofils weit hinausgehen.“

Auch zur Vertiefung atmosphärischer Themen nutzte die Klasse die Sensorik: „Den Temperatursensor oberhalb der Grasnarbe haben wir verwendet, um Strahlungs- und Erwärmungsaspekte im Tagesverlauf zu analysieren. Zusammen mit der relativen Luftfeuchtigkeit konnten wir sogar den Taupunkt nachvollziehen und das Konzept wiederholen.“ Sein Fazit: „Das hat super geklappt.“

Initiiert wurde das Citizen Science-Projekt vom UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb in Kooperation mit os4os – open science for open societies. Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels im Unterricht sichtbar zu machen und neue Wege des forschenden Lernens zu eröffnen. Zugleich entsteht ein wachsendes Netzwerk von Geopark-Schulen, das Wissen teilt und Bildung, Wissenschaft und Klimaschutz eng miteinander verknüpft. 

Weiterführende Informationen: 

ParKli Citizen Science

  • Webseite Boden 1
    Die Aussparung für den Bodensensor sollte mindestens 40 cm tief sein, damit verlässliche Messwerte erzielt werden. Reiner Braun von open science for open societies bei der Installation eines Sensors an der Sonnenlugerschule in Mengen.
  • Webseite Boden 2
    Die gesammelten Bodendaten werden mit den Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert und liefern langfristig ein detailliertes Bild des lokalen Klimas.
  • Webseite Boden 3
    Schülerinnen und Schüler einer Geoparkschule im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb erfassen mit Bodensensoren Daten zu Bodenfeuchte und -temperatur – ein Citizen-Science-Projekt, das Klimawandel erlebbar macht und praxisnahes Forschen fördert.