Gemeinsam stark für Geoparks in Deutschland
Am 6. und 7. November kamen Vertreterinnen und Vertreter aus allen 19 deutschen Nationalen Geoparks in Leipzig zusammen – darunter acht UNESCO Global Geoparks, zu denen auch der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb zählt. Tagungsort war das Institut für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Universität Leipzig.
Die geowissenschaftliche Sammlung des Instituts reicht bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück und umfasst zahlreiche Stücke von hohem wissenschaftlichem Wert. Wie in vielen bedeutenden paläontologischen Sammlungen finden sich hier auch beeindruckende Fossilien aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden auf der Schwäbischen Alb. Einige besondere Stücke sind in der Online-Galerie des Instituts an der Universität Leipzig zu sehen.
Zwei Tage lang standen Gespräche, Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Entwicklung neuer Ideen im Mittelpunkt. Besonders spannend war die Diskussion über eine einheitliche Marketingstrategie für alle deutschen Geoparks. Ziel ist es, eine zentrale Botschaft zu formulieren, die die Vielfalt der Geoparks auf den Punkt bringt und zugleich Identifikation für alle ermöglicht.
Die Themen, die die Geoparks in Deutschland abdecken, sind vielfältig: Geotopschutz, nachhaltiger Regionaltourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Geobildung. Dabei unterscheiden sich die Schwerpunkte der einzelnen Geoparks deutlich – von touristisch geprägten Ansätzen bis hin zu Bildungsprojekten, die Nachhaltigkeit und geowissenschaftliche Zusammenhänge vermitteln, wie sie im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb im Fokus stehen.
Das Treffen bot reichlich Raum für Netzwerken, Inspiration und den Blick über den eigenen Geopark hinaus. Organisiert wurde es von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Geoparks (AdG), der Interessenvertretung aller Nationalen Geoparks in Deutschland. Die AdG ist eng mit der Fachsektion Geotope und Geoparks der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. (DGGV) verbunden. Mitglieder sind alle zertifizierten Nationalen Geoparks; Initiativen, die eine Anerkennung anstreben, können als assoziierte Mitglieder teilnehmen.
Info: Die Geologisch-Paläontologische Sammlung der Universität Leipzig wurde 1895 von dem Geowissenschaftler Hermann Credner gegründet, der schon früh die Bedeutung guten Anschauuungsmaterials für die akademische Ausbildung erkannt hatte und die Sammlung von Anfang an betrieb.
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© Iris Bohnacker UNESCO Geopark Schwäbische AlbDurch die Arbeit von Generationen von Geowissenschaftlern am Institut sowie durch Schenkungen bedeutender Sammler und Mäzenen ist die Geologisch-Paläontologische Sammlung der Universität Leipzig zu einer der größten und bedeutendsten Fossil- und Gesteinssammlungen der deutschen Universitätslandschaft angewachsen. -
© Teresa Mangold UNESCO Geopark Schwäbische AlbDas etwa vier Meter lange Meereskrokodil (im Hintergrund an der Wand) lebte vor rund 200 Millionen Jahren im Lias-Meer, das im heutigen südlichen Baden-Württemberg lag, und zählt zu den größten Kostbarkeiten der Sammlung – ein beeindruckendes Fossil aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden auf der Schwäbischen Alb. -
© Iris Bohnacker UNESCO Geopark Schwäbische AlbVertreterinnen und Vertreter der 19 Nationalen Geoparks Deutschlands beim Jahrestreffen in Leipzig – zwei Tage lang standen Austausch, Vernetzung und gemeinsame Strategien im Mittelpunkt.