04.11.2025

Schauhöhlentreffen 2025 in Honau: Austausch, Ideen und Weichenstellungen für die Zukunft

Das diesjährige Schauhöhlentreffen fand in Honau an der Olgahöhle statt und wurde vom engagierten Team vor Ort organisiert. Zum Auftakt dankten das Schauhöhlennetzwerk und die Geschäftsstelle des UNESCO Global Geoparks Schwäbische Alb den Vereinen für die gelungene Ausrichtung.

Herausforderungen und neue Impulse

Ein wiederkehrendes Thema, von dem fast alle Schauhöhlen berichteten, waren sogenannte „No-Shows“ – gebuchte Führungen, die ohne Absage nicht wahrgenommen werden. Besonders betroffen sind die Charlottenhöhle, die Bärenhöhle und die Nebelhöhle. Um den dadurch entstehenden Aufwand und Kosten besser abzufedern, wird die Einführung eines einheitlichen Stornogebührenformulars für alle Schauhöhlen erwogen.

Im Bericht aus dem Geopark wurde auf ein ereignisreiches Jahr 2025 zurückgeblickt mit der 10-jährigen UNESCO Jubiläumsfeier im Juli als Höhepunkt. Außerdem wird die beliebte Entdeckerkarte künftig auch in englischer Sprache erscheinen. Ein weiteres wichtiges Thema: Die EGN-Wochen, die jedes Jahr etwa im Zeitraum Ende Mai bis Mitte Juni stattfinden. Iris Bohnacker vom UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb regte an, dass sich künftig auch die Schauhöhlen verstärkt an den Europäischen Geoparkwochen beteiligen. Dafür müssten nicht unbedingt eigene Veranstaltungen organisiert werden – vielmehr könnten bestehende Angebote in diesem Zeitraum unter der gemeinsamen Überschrift der Europäischen Geoparkwochen kommuniziert werden. Eine thematische Verknüpfung mit Geologie, Geotopschutz und regionaler Landschaft würde die Sichtbarkeit der Schauhöhlen im internationalen Netzwerk der UNESCO Global Geoparks zusätzlich stärken.

Berichte aus den Schauhöhlen

Die Schauhöhlen berichteten von insgesamt stabilen Besucherzahlen und einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, u.a. mit Konzerten, Lesungen und Sonderführungen. Rückläufige Zahlen bei Schulklassenbesuchen werden unter anderem auf gestiegene Fahrtkosten und eingeschränkte ÖPNV-Anbindung zurückgeführt.

In der Charlottenhöhle ist eine neue Ausstellung mit dem Titel „Leben im Dunkeln“ geplant, während in Lenningen Führungen mit schauspielerischen Elementen auf große Resonanz stießen. Im Hohle Fels-Höhle kamen die LED-Fackelführungen und Aktionstage besonders gut an. Dank Fördermitteln konnten verschiedene Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden. Die besonders bei Familien beliebte Olgahöhle hat die Höhlenforscherkarte „aktiv beworben“ und bietet als Sonderpreis für die „volle“ Höhlenforscherkarte jetzt eine Schatzsuche an. Einigkeit besteht darüber, dass die Höhlenforscherkarte auch in Zukunft fortgeführt und um originelle Geschenkideen erweitert werden soll.

Die Schertelshöhle, die Sontheimer Höhle und die Tiefenhöhle Laichingen meldeten stabile Besucherzahlen und neue Projekte: In Sontheim ist ein Fledermauslehrpfad geplant, während in Laichingen das Museum um eine interaktive Plattform zum Thema Karstwasser erweitert wurde. Der Tiefe Stollen in Aalen konnte 2025 ein besonders erfolgreiches Jahr verzeichnen – dank moderner Öffentlichkeitsarbeit mit Online-Beiträgen und TV anstelle klassischer Printmedien.

Bei dem Schauhöhlentreffen standen zudem Outdoortafeln mit geologischen Karten zur Diskussion, die außerhalb der Höhlen aufgestellt werden könnten. 

Hinweis: Das nächste Schauhöhlentreffen findet im Herbst 2026 an der Sontheimer Höhle statt.

Info: Europäische Geoparkwochen (EGN Week)

Hier geht's zur Höhlenforscherkarte (PDF)

 

  • Schauhoehlen4 v2
    Die Teilnehmenden des Schauhöhlentreffens besuchten die Olgahöhle, die längste Tuffsteinhöhle Deutschlands und ein geologisches Kleinod. Als seltene Primärhöhle aus Kalktuff unterscheidet sie sich deutlich von den typischen Karsthöhlen der Schwäbischen Alb – typisch sind ihre porösen, knolligen Oberflächenformen, der sogenannte „Blumenkohlsinter“.
  • Schauhoehlen1
    v.l.: Harald Röhner (Gutenberger Höhle & Gußmannshöhle), Sonja Thümer (Schertelshöhle), Klaus-Peter Berg, Susanne Prechtel, Alexandra Otterstätter (Charlottenhöhle), Iris Bohnacker (Geopark), Elke Koch (Olgahöhle), Richard Frank, Wolfgang Ufrecht (Tiefenhöhle Laichingen), Jana Hahn (Hohle Fels), Frank Schüler (Olgahöhle), Teresa Mangold (Geopark)
  • Schauhoehlen2 v2
    Austausch in gemütliicher Hütten-Atmosphäre: Das Schauhöhlentreffen 2025 fand in Honau an der Olgahöhle statt – mit vielen Ideen für die gemeinsame Zukunft der Schauhöhlen im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb.
  • Schauhoehlen3
    Die Olgahöhle im Ortsteil Honau der Gemeinde Lichtenstein im Echaztal liegt am Trauf der Schwäbischen Alb unterhalb von Schloss Lichtenstein.