03.11.2025

Gemeinsam lernen und gestalten: Neues vom Geopark-Schulnetzwerk

Das diesjährige Netzwerktreffen der Geopark-Schulen fand im Joachim-Hahn-Gymnasium (JHG) in Blaubeuren statt, das neben einem naturwissenschaftlichen und sprachlichen auch ein musikalisches Profil hat. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Schulleiterin Heidrun Fleischer eröffnete Peter Menke, Mitglied des Kollegiums, mit einem inspirierenden Vortrag zur biologischen und kulturellen Evolution das Treffen.

Ausgehend vom Video „Höhlenmensch“ des British Museum spannte er den Bogen von der frühen Menschheitsgeschichte bis zur Gegenwart und erinnerte daran, wie wertvoll es ist, die Schätze direkt vor der eigenen Haustür zu würdigen. So beleuchtete er die Unterschiede zwischen biologischer und kultureller Evolution – vom aufrechten Gang und dem Gebrauch von Werkzeugen bis hin zu sozialer Interaktion, Musik und Kunst. Anhand bedeutender Forscherpersönlichkeiten zeigte er, wie emotionale Intelligenz und Leidenschaft für Wissenschaft unser Verständnis des Menschen verändert haben.

Die Geschichte hinter dem Schul-Logo

Im Anschluss erläuterte Kunsterzieherin Isabel Fuchs die Entstehungsgeschichte des Schul-Logos. Inspiriert von einer Postkarte des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren zeigt das Schul-Logo eine menschliche Hand, die eine Flöte hält. Das Logo stellt den Bezug zum Namensgeber der Schule, Joachim Hahn, her: Bei Ausgrabungen im Geißenklösterle und Hohle Fels wurden Flöten entdeckt, die zu den ältesten Nachweisen für Musikinstrumente zählen, weshalb die Flöte symbolisch im Logo des Gymnasiums auftaucht.

Neues aus der Geschäftsstelle des UNESCO Geopark

Aus der Geschäftsstelle des UNESCO Global Geoparks Schwäbische Alb berichtete Teresa Mangold, die vor einem halben Jahr die Nachfolge von Julian Stolz antrat, der vor ihr für den Bereich Bildung im Geopark zuständig war. Sie erwähnte unter anderem die 2025 neu hinzugekommenen Geopoints und berichtete über aktuelle Projekte des Geoparks wie z.B. die Entdeckerkarte in englischer Sprache, das Geotopkataster sowie den neuen Imagefilm, der Ende des Jahres erscheinen soll. Ein Höhepunkt des Jahres war die 10-jährige UNESCO-Jubiläumsfeier des Geoparks in Breithülen. Außerdem wurden zwei neue Schulen in das Netzwerk aufgenommen: das Immanuel-Kant-Gymnasium in Tuttlingen und die Dreifürstensteinschule in Münsingen (Einweihung 2026). Für 2025 war die Bodensensorik an Schulen ein zentrales Projekt – bisher sind vier Schulen ausgestattet, deren Daten künftig gemeinsam genutzt werden können.

Schulprojekte an den Geopark-Schulen

Schließlich gaben die Schulen selbst einen Einblick in ihre aktuellen Aktivitäten als geopark-Schule:

  • Peter Menke vom Joachim-Hahn-Gymnasium stellte ein NWT-Projekt zum Thema Mikroklima und Energieversorgung durch Erneuerbare Energien vor, das der Stadt Blaubeuren vorgelegt werden soll
  • Nicole Rathgeb von der Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd präsentierte ihre „Geodome“-Projekte zu Nachhaltigkeit – darunter den Smart Garden und das Kunstprojekt "Landart". Als Inspiration für Experimente dient dabei die Geopark-Infostelle im explorhino in Aalen
  • Kerstin Jambor in Vertretung der Wachtfelsschule berichtete über die Natur- und Garten-AG, die in Kooperation mit einem Obst- und Gartenbauverein durchgeführt wird
  • Jochen Haag von der Parkschule Essingen hob gemeinschaftliche Aktionen mit Eltern hervor, etwa zwei Wanderungen mit den Themenschwerpunkten Höhle und "archaeopfad Rosenstein".
  • Jakob Fahlbusch, der für die Sonnenlugerschule am Netzwerktreffen teilnahm, erläuterte den Einsatz von Bodensensoren auf dem Schulgelände. So wurde bereits eine zusätzliche Funktion implementiert, um die Messwerte farblich einzuordnen (zu nass, zu trocken, optimal). 
  • und Angelika Röder von der Grundschule Kleiner Einstein stellte ihren Schulgarten und die Garten-AG vor.

Im anschließenden Brainstorming sammelten die Teilnehmenden Ideen für künftige Projekte: etwa eine Austauschplattform für Schulprojekte, Workshops zu Geowindows, Angebote rund ums Kartenlesen und Geocaching sowie eine Wiederauflage der beliebten Albschtoi-Aktion.

Weitere Themen des Netzwerktreffens

Zuletzt präsentierten Otto Schwabe und Jana Gänsdorfer die Höhlen-AG, die seit 15 Jahren besteht und in enger Kooperation mit dem Höhlenverein Blaubeuren arbeitet. Die Schülerinnen und Schüler lernen dort unter anderem Kletter- und Vermessungstechniken und führen Grabungen in der Bärentalhöhle durch.

Im Anschluss gab Reiner Braun (os4os) Einblick in den Einbau der Bodensensoren und erläuterte deren technische Umsetzung.

Höhlenbegehung zum Abschluss

Zum Abschluss des diesjährigen Netzwerktreffens hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, eine Führung durch den Hohle Fels zu erleben. Otto Schwabe, zertifizierter Höhlenführer, begleitete die Gruppe durch eine der größten Hallenhöhlen der Schwäbischen Alb, in der die 40.000 Jahre alte „Venus vom Hohle Fels“ entdeckt wurde.

Hinweis: Das nächste Netzwerktreffen wird voraussichtlich an der Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd stattfinden; zusätzlich ist für Februar oder März ein Online-Treffen geplant.

Mehr über die Geopark-Schulen und aktuelle Bildungsprojekte: www.geopark-alb.de/geopark-erleben/geopark-schule/

Tipp: Der Höhlenverein Blaubeuren hat auch für 2026 wieder einen eindrucksvollen Bildkalender mit Motiven aus den von ihm betreuten Höhlen herausgegeben. Der Blaubeurer Höhlenkalender 2026 kann ab sofort bestellt werden. 

 

  • NWTr 1 2025 Blaubeuren
    Erfahrungen teilen: Die Lehrkräfte der Geopark-Schulen berichten im Klassenraum über aktuelle Projekte und Entwicklungen aus ihren Schulen sowie aus der Geopark-Geschäftsstelle.
  • NWTr 4 2025 Blaubeuren
    Flötensymbol im Schullogo: Kunsterzieherin Isabel Fuchs führte die Teilnehmenden durch das Schulgebäude und stellte weitere Kunstwerke vor, die in Verbindung zum Logo stehen.
  • NWTr 5 2025 Blaubeuren
    ‘Der Adorant‘ – Künstlerische Interpretation eines Fundstücks aus Elfenbein im URMU (Blaubeuren) von Schülerinnen und Schüler am Joachim-Hahn-Gymnasium. Das Gemälde auf Leinwand zeigt eine anbetende Figur mit erhobenen Armen.
  • NWTr 2 2025 Blaubeuren
    Schulritual am der IHG: Die älteste Klassenstufe gestaltet jedes Jahr ein Geschenk für die neuen Fünftklässler, das bei einer feierlichen Übergabe in der Stadthalle überreicht wird – ein Symbol für den Zusammenhalt innerhalb der Schulgemeinschaft. Hier das kleine Boot.
  • NWTr 3 2025 Blaubeuren
    Auf dem Weg zur Zeitreise im Hohle Fels mit Otto Schwabe, zertifizierter Höhlenführer, der spannende Einblicke in die Eiszeitgeschichte bot.