Nachhaltigkeit im historischen Kontext

Der Begriff Nachhaltigkeit geht auf die deutsche Forstwirtschaft zurück. Bereits 1713 schrieb Carl von Carlowitz in seinem Werk „Sylvicultura Oeconomica“, dass Holz so angebaut werden sollte, damit eine kontinuierliche und nachhaltende Nutzung des Waldes möglich sei. Dies führte in der Forstwirtschaft zu dem Grundsatz, dass nur so viel Holz aus dem Wald entnommen werden darf, wie auch wieder nachwachsen kann.

Nachdem im 20. Jahrhundert erkannt worden war, dass neben Holz auch viele andere sowohl erneuerbare als auch nicht erneuerbare Ressourcen auf dem Planeten Erde langfristig nutzbar sein sollten, wurde im Brundtland-Bericht von 1987, der den Titel „Unsere gemeinsame Zukunft“ trägt, folgende Definition festgelegt: "Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können." [deutsche Definition von Volker Hauff (1987): Unsere gemeinsame Zukunft, S. 46].

Dieser Grundsatz wurde in den vergangenen Jahrzehnten sowohl in der Wissenschaft als auch in der Gesellschaft aufgegriffen, diskutiert und geschärft. So kennt heute jeder den Begriff Nachhaltigkeit und weiß auch grob, was es damit auf sich hat. Insbesondere die internationale Staatengemeinschaft, die Vereinten Nationen, haben hier mit Experten, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet, um diesen Grundgedanken der nachhaltigen Entwicklung weiterzuentwickeln und mit Leben zu füllen. Zunächst wurden im Jahr 2000 die Millenium Development Goals verabschiedet, welche im Jahr 2015 durch die Agenda 2030 mit den 17 Nachhaltigkeitszielen – den Sustainable Development Goals (SDGs) – präzisiert worden sind.

Impressionen

  • Bannwald Landkreis HDH
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