Tertiär - Vulkane und Meteoriten

In der Zeitperiode des Tertiärs, vor 66 Millionen Jahren - 2,6 Millionen Jahren, wurden die Gesteinsschichten der Schwäbische Alb tektonisch gehoben und leicht nach Südost gekippt. Bis auf eine kurze Unterbrechung (siehe „Tertiär – Molassemeer und seine Klifflinie“) war das Gebiet nun Festland. Es herrschte subtropisches Klima und die zuvor im Jurameer abgelagerten Kalksteine wurden nun intensiv verkarstet und abgetragen.

Die jüngsten Gesteinsschichten des Juras und vielleicht auch Ablagerungen der Kreidezeit sind heute hier nicht mehr erhalten und können keine Informationen über diese Zeitabschnitte auf der Schwäbischen Alb liefern.

In Karstspalten oder in Mulden zusammengeschwemmt, kann man jedoch auffällige braunrote Kügelchen und Knollen finden. Dieses sogenannte Bohnerz ist als unlöslicher Rückstand der tertiären Verkarstung erhalten geblieben und besteht überwiegend aus dem Mineral Goethit, einem Eisenerz.

Weitere beeindruckende Zeitzeugen des Jungtertiärs (Neogen) lassen sich im Landschaftsbild erkennen: Im Albvorland bilden ehemalige Vulkanschlote heute kegelförmige Berge (z.B. die Limburg bei Weilheim an der Teck oder der Spitzberg bei Beuren). Auch vulkanische Sprengkrater wie das Randecker Maar erzählen vom „Schwäbischen Vulkan“. Seine rund 350 Vulkanschlote waren vor 18 bis 10 Millionen Jahren im Gebiet auf der mittleren Schwäbischen Alb aktiv. Der Höwenegg am südwestlichen Rand der Alb, bei Immendingen, gehört nicht zum "Schwäbischen Vulkan" und ist Teil des Hegauvulkanismus.

In diese Zeit fällt auch ein weiteres Ereignis, das die Landschaft nachhaltig prägte: der Einschlag eines Meteoriten vor rund 15 Millionen Jahren. Er hinterließ einen kreisrunden, heute noch sehr gut erhalten Krater mit rund 3,5 Kilometer Durchmesser - das weltberühmte Steinheimer Becken. Der ungefähr zur gleichen Zeit durch einen Impakt entstandene Rieskrater bei Nördlingen trennte den ehemals zusammenhängenden Gesteinskomplex von Schwäbischer und Fränkischer Alb.

Die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt des Jungtertiärs (Neogen) ist durch Funde in Seeablagerungen im Steinheimer Becken und dem Randecker Maar oder im Gestein "Böttinger Marmor" überliefert.

Impressionen

  • CalverbuehlErmstal ReinerEnkelmann
    Tertiär - Vulkane und Meteoriten
  • SteinheimerBeckenmitImpakthuegel ReinerEnkelmann
    Impaktkrater Steinheimer Becken mit Zentralhügel